Besinnung Vergebung

Einstimmen in den Lobpreis

Du Ewiger, wir preisen Dich, den Schöpfer alles dessen, was lebt.
Wir preisen dich für den Menschen. Er ist ein Gebilde aus Körper, Geist und Seele. Er ist ein Gemenge aus Verstand und Emotion. Er ist das einzige Wesen, das über sich selbst nachdenken kann. Er ist das einzige Wesen, das sich alle anderen unterwerfen kann.
Der Mensch – Krone der Schöpfung, Bewahrer und Zerstörer.
Der Mensch – unendlich frei und vielfachen Zwängen ausgesetzt.
Der Mensch – sich selbst ein Rätsel in seinem Sein. Gefürchtet ist er wegen seiner Herrschsucht, Hass und Gewalt, Bosheit und Heimtücke.
Der Mensch – dem Menschen ein Wolf. Du Ewiger, da fällt es schwer zu glauben, dass wir Menschen mehr sind als ein Tropfen in der Weite des Ozeans, mehr sind als ein Sandkorn am Strande des Meeres.

Du Ewiger, da fällt es schwer zu glauben, dass Du jeden von uns Menschen kennst und liebst, dass wir Bedeutung haben in Deinen Augen.
Und doch: Ein Abbild von Dir, Du Ewiger, ist er, fähig zur Liebe, zu Versöhnung und Frieden. In Christus, Deinem Sohn, zeigst Du uns Dein Angesicht. Als Kind im Stall von Bethlehem ist er Mensch geworden in unserer Zeit.

Du Ewiger, sei gepriesen, Du Urbild aller Dinge. Du Ewiger, sei gepriesen für uns Menschen.

Br. Stefan Federbusch, Franziskaner – „Meditationen zum Sonnengesang“, 2012


Besinnung

Zu schön, um wahr zu sein?

Nach einer Auseinandersetzung versuchen wir oft herauszufinden, wer im Recht ist. Was dann folgt sind vergebliche Debatten.
Der Gesang der Brüder weckt die Herzen. Anstatt zu sehr in die Vergangenheit zurückzugehen, können auch wir den Blick nach vorne richten:
Laden wir unseren vermeintlichen Feind zum Essen ein, schicken ihm eine humorvolle Postkarte oder gehen wir mit ihm in ein Konzert und nutzen, wie die Brüder, die versöhnende Kraft der Musik. Diese neuen Erfahrungen geben Raum anders über alte Verletzungen zu reden; jetzt aber aus einem Abstand heraus.

(Johannes Küpper ofm,2019)