Impuls August 2024

Es riecht nach Leben - Mariä Aufnahme in den Himmel.

Am 1. November 1950 verkündete Pius XII. die Lehre der Aufnahme Mariens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit als Glaubenssatz. Er bestätigte damit endgültig die seit Alters her vorhandene christliche Glaubensüberzeugung. Das Fest „Mariä Himmelfahrt", richtiger das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel, ist seit dem 5. Jahrhundert bezeugt. Von Kaiser Mauritius (582-602) wurde der 15. August als staatlicher Feiertag anerkannt.
Die Festsetzung dieses Glaubenssatzes war nicht zufällig: Nach den Barbareien des Zweiten Weltkrieges und der Shoah sollte es ein Zeichen der Hoffnung und der Lebensfreude sein.

Im „Hohen Lied" in der Bibel wird von einer „Blume des Feldes" gesungen. Im Mittelalter wurde dieses Bild auf die Jungfrau Maria übertragen - Blume des Feldes und Lilie in den Tälern. In einer der „goldenen Legenden", die in der „legenda aurea" im 13. Jahrhunder gesammelt sind, wird erzählt, dass dem Leichnam Mariens bei ihrer Beerdigung eine Palme vorangetragen wurde.
Als Christus drei Tage nach dem Tod seiner Mutter selbst erscheint, um sie auf ihrem Weg in den Himmel zu begleiten, bereitet sich ein unaussprechlich schöner Duft aus. Es riecht nach Leben, nicht nach Tod. Auch wenn diese Geschichte nicht in der Bibel steht, zärtlich und liebevoll ist diese volkstümliche Tradition trotzdem.

An vielen Orten werden nach altem Brauch Kräuter gesegnet. Gebündelt im Haus hängend sollen die Kräuter gegen Unheil schützen.
 

 

Marienportal in Freiburg

Es sind symbolische Gesten, in denen sich ein großes Vertrauen ausdrückt - wer Maria näher kommt, kommt Gott näher! Ein Zeichen des Lebens in einer durch Krieg und Katastrophen bedrohten Welt. Da, wo der Duft der geweihten Kräuter sich verbreitet, riecht es nach Leben!
Gemeindereferent Stefan Horn