Impuls März 2023

Liebe Gemeinde!
»Fastenzeit« – d.h. »Umkehr« ist in diesen Tagen wieder mal angesagt.
Diese Aufforderung scheint heutzutage nicht so recht anzukommen. Aber kann es nicht sein, dass auch für mich in meinem Leben, in meinem Denken und Handeln, auf meinen Lebenswegen so etwas wie Innehalten, Nachdenken - sprich Umkehren, die Richtung ändern - angesagt ist?
Kann es nicht sein, dass ich spüre: Es stimmt in manchen Bereichen etwas nicht mehr, da liegt etwas »quer«?

Umkehren heißt für mich ganz konkret:
in alltäglichen Dingen, in meinem Lebensumfeld bewusst hinzuschauen, aufmerksam zu werden, wo eben etwas nicht stimmt, wo ein Schritt aufeinander zu sehr hilfreich sein könnte, weil etwas zwischen unsrer Beziehung liegt.

Umkehren kann auch heißen: meine eigene Würde neu zu entdecken oder auch die Würde eines jeden Menschen. Dann kann ich bei Konflikten und Schwierigkeiten auch wieder ehrlich und fair mit anderen umgehen.

Umkehren kann auch heißen: mich neu auf Gottes Wort auszurichten, um die Kraft seiner Worte in meinem Alltag neu zu erfahren und noch mehr darauf zu vertrauen.

Umkehr ist, so gesehen, echte Lebenshilfe für uns, auch wenn es mitunter schwer fällt, sich neu zu orientieren. Eine Geschichte will uns das verdeutlichen:

Ein Mann sitzt in einem Bummelzug. Bei jeder Station steckt er den Kopf zum Fenster hinaus, liest den Ortsnamen und stöhnt. Nach vier oder fünf Stationen fragt ihn sein Gegenüber besorgt: »Tut Ihnen etwas weh? Sie stöhnen so entsetzlich.« Da antwortete er: »Eigentlich müsste ich aussteigen. Ich fahre dauernd in die falsche Richtung. Aber hier drinnen ist es so schön warm.«

Ihr Pastor
Christoph Müller